Rede anlässlich der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages mit Saulxures

Sehr verehrter Herr Bürgermeister Candat, lieber Michel, liebe Freunde, meine sehr verehrten Damen und Herren,

Heute unterzeichnen wir den Partnerschaftsvertrag zwischen Saulxures-lès-Nancy und Guntersblum und besiegeln damit öffentlich, dass wir die vor drei Jahren begonnene Freundschaft zwischen unseren beiden Gemeinden fortführen und ausbauen wollen. Die zurückliegenden drei Jahre haben gezeigt, dass wir zusammenpassen, dass, wie man so schön sagt, die Chemie stimmt. Das mag durchaus daran liegen, dass den Guntersblumern wie überhaupt den Rheinhessen das Frankophile sehr sympathisch ist. Gleichwohl wie man nun die zurückliegenden drei Jahre unserer Begegnungen analysiert – Tatsache ist, dass unsere Freundschaft von Herzlichkeit, Vertrauen und gegenseitiger Gastfreundschaft getragen ist. Eine Brücke bauen zwischen den Menschen in Saulxures und Guntersblum – das ist unser Ziel. Eine Brücke, auch als Element des gegenseitigen Verständnisses und als Element der Völkerverständigung im Europäischen Haus.

Ich freue mich sehr, lieber Kollege Candat, dass wir zusammen mit unseren Delegationen, mit Bürgerinnen und Bürgern unserer Gemeinden mit der vertraglichen Besiegelung am heutigen Tage einen entscheidenden Schritt in unserem partnerschaftlichen Bestreben weiter kommen. Ein Bestreben, das darauf ausgerichtet ist, die Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen, den Vereinen, den Schulen, den Kirchen, Verbänden und auch aus den privaten und familiären Bereichen heraus für diese Partnerschaft zu sensibilisieren. Die Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger an einem solchen Prozess ist ein wesentliches Element für den Aufbau und das Gelingen einer von Erfolg gekrönten Partnerschaft.

An dieser Stelle darf ich unseren früheren Bundespräsidenten, Richard von Weizsäcker zitieren: “Freundschaft lässt sich nicht befehlen, Freundschaft muss wachsen.” Und ich darf hinzufügen: wo Begegnung ist, wächst Verständnis, wo Verständnis ist, wächst Freundschaft, wo Freundschaft ist, wächst der Frieden. In diesem Sinne sollten wir heute den Partnerschaftsvertrag zwischen unseren beiden Gemeinden abschließen.

Lieber Kollege Candat, meine Damen und Herren, dass es am heutigen Tag zur offiziellen Partnerschaft zwischen Saulxures und Guntersblum kommt, verdanken wir zunächst zwei Veteranen des zweiten Weltkrieges – Herrn Oscar Göbel auf französischer Seite und Herrn Hempel auf deutscher Seite. Beide Herren haben in ihrem Leben als junge Menschen Krieg und Not erfahren müssen. Beide haben erfahren müssen, wie Feindschaften und Hass geschürt wurden. Aus dieser bitteren Erfahrung heraus erkannten beide, wie notwendig Völkerverständigung und internationale Begegnungen sind, wenn wir uns den Frieden erhalten wollen. Dass unsere Völker nun schon 65 Jahre in Frieden leben können ist keine Selbstverständlichkeit. Friedensbeständigkeit muss man pflegen – eine Pflege, die die menschliche Begegnung in den Mittelpunkt rückt.

Ich bedanke mich bei Herrn Göbel und Herrn Hempel sehr herzlich dafür, dass sie am Zustandekommen unserer Partnerschaft maßgeblich Anteil haben. Ich bedanke mich aber auch bei meinem Bürgermeisterkollegen Michel Candat und der Gemeinde Saulxures, die auf ihrer Suche nach einer Partnergemeinde initiativ wurden und ihr freundschaftliches Interesse den Guntersblumern angeboten hatten. Möge unsere Freundschaft auf Dauer stets von einem guten Geist beseelt sein. In diesem Sinne und als Erinnerung an den heutigen Tag darf ich Dir, lieber Michel, ein Geschenk der Ortsgemeinde Guntersblum überreichen – die in Stein gemeißelten Wappen unserer beiden Gemeinden.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.