Was nun – Heiliger oder Fechel?

Der Sankt Viktors- oder Vögelsbrunnen
Er befindet sich in guter Gesellschaft von drei weiteren Brunnen in Guntersblum, dem Rumpelsborn, dem Julianenbrunnen und dem Erbesbrunnen.
Er allein muss jedoch so bedeutend gewesen sein, dass er mit zwei hintereinander liegenden Gewölben, einem Sandsteintrog und einem Sandsteingerinne ausstaffiert wurde. Abgeleitet wohl ursprünglich vom Heiligen Patron Viktor veränderte sich der Name nach seiner lateinischen Bedeutung des “Siegreichen”, im Laufe der Jahrhunderte im Volksmund zu “Vichel” und zu “Fechel”, was heute noch der Dialektausdruck für Vögel ist.

Um die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, nach 1680, fand man in den Aufzeichnungen des Gerichtsschreibens Johann Philipp Lindt die Quelle als “Vögelsbrunn” beschrieben.
Das Geheimnis steckt im Detail :
Welch’ Botschaft sendet uns die 200 Jahre alte Inschrift?
Schauen Sie genau: Über der Brunnenstube befindet sich ein charakteristisch charrierter Stein, das Falzprofil und seine Form als “Viertelmond-Sichel” vermitteln den historischen Charme.
Interessant ist der restaurierte Widmungsstein, den der Guntersblumer Karl-Heinz Müller bevor die große Flurbereinigung (1979-1985) durchgeführt wurde, sicherstellte und mit seinem späteren Wegzug nach Mainz mitnahm. Jahre später, als eine Gruppe kulturell interessierter und handwerklich geschickter Herren, die “Guntersblumer Rotkehlchen” sich an die Restaurierung heranwagten, kam durch deren Aufruf in der
Zeitung der wertvolle Zeitzeuge aus Mainz dankenswerterweise wieder in seine Heimat zurück.
Mit mühevollen Restaurierungsarbeiten gelang es dem Steinbildhauer, Markus Sauermann aus Guntersblum, die Inschrift zu entziffern. Die “Rotkehlchen”, nahmen die Herausforderung an und lösten sie mit Bravour, sprich mit Augenmaß, Geduld und Geschicklichkeit.

Gewässer Rheinhessen

alle Bäche des rheinhessischen Tafel- und Hügellandes fließen dem Rhein zu, im mittleren und nord-westlichen Teil wiederholen alle größeren Bäche den Nord-West-Knick des Rheines. Ständig wasserführende größere Bäche sind die Pfrimm, Seebach, Appelbach, Wiesbach und die Selz.

An der Rheinterrasse haben wir ein weitverzweigtes Netz von Quellhorizonten. Von den Weinbergen ins Rheintal suchen sich Rinnsäle ihren Bahnen und auf dem Weg z.B. Hierher zum Vögelsbrunnen vereinen sie sich mit weiteren kleinen Wassergässchen zu dieser Quelle.